Nachdem wir uns gebührend vom Colorado River verabschiedet hatten, ging es zuerst wieder auf die Route 66 – immer gen Westen. Zum letzten Mal durchquerten wir die von schroffen Bergen eingegrenzten, zerklüfteten Täler, die uns die letzten Tage immer wieder eine aufregende Kulisse boten. Wir versuchten, der Route 66 so gut es ging zu folgen, aber einmal verpasste der Fahrer die Ausfahrt (🤔), manchmal waren wir mit dem Wohnmobil schlicht zu hoch oder zu schwer für die Strecke.
Als wir schließlich die vielspurigen Highways von L.A. erreichten, kam es wie es kommen musste, wenn so viele (Rettungs)sanitäter zusammen reisen… Wir passierten eine frische Unfallstelle. Wir leisteten mehr durch gutes Zureden Erste Hilfe, als dass wir Verbände gewickelt hätten, aber der ASB-Bär Samy fand bei einem jungen, weinenden Mädchen ein neues, amerikanisches Zuhause. Die später hinzugekommenen amerikanischen Kollegen entließen uns schließlich. So ging es weiter in die Stadt der Engel hinein.
Wir versuchten auch hier weiter der Route 66 zu folgen, aber gefühlte 1.000 Ampeln wollten verhindern, dass wir den Santa Monica Pier noch vor Sonnenuntergang erreichen würden. Unser Mittel gegen die Ampeln war dann die Interstate 10.
An der Kreuzung Olympic Blvd Ecke Lincoln Blvd war es dann soweit. Dort trafen wir auf das offizielle Ende der Route 66. Die größte Attraktion unseres Urlaubs, die uns nun über zwei Wochen begleitet hatte, verabschiedete sich mit einem kleinen, blauen Hinweisschild.
Trotzdem versuchten wir, bis zum inoffiziellen Ende der Mother Road, dem Santa Monica Pier, vorzustoßen. Hier gelangten wir nach mehreren Anläufen schließlich den Parkplatz, wollten dann aber doch keine 56 Dollar für noch verbleibende 70 Minuten Parkzeit bis zur Schließung des Parkplatzes ausgeben.
Etwas geknickt, machten wir uns wieder auf und steuerten Malibu Beach an. Hier parkten wir unser RV und kletterten gleich zum Strand herunter. Der Pazifik! Da war er.
Wir hatten tatsächlich den amerikanischen Kontinent durchquert. Okay, Chicago ist nicht direkt an der Ostküste, aber der Lake Michigan hat Zugang zum Atlantik, also lassen wir das gelten. 😎